Johann Wolfgang von Goethe

Goethe stammte aus ein­er ange­se­henen bürg­er­lichen Fam­i­lie, studierte in Leipzig und Straßburg Rechtswis­senschaft und fol­gte sein­er Nei­gung zur Dichtkun­st. Die ersten Anerken­nun­gen in der Welt der Lit­er­atur erzielte er 1773 mit dem Dra­ma Götz von Berlichin­gen, das ihm nationalen Erfolg ein­trug, und 1774 mit dem Briefro­man Die Lei­den des jun­gen Werthers, dem er sog­ar europäis­chen Erfolg ver­dank­te. Bei­de Werke sind der lit­er­arischen Strö­mung des Sturm und Drang zuzuordnen.

Als 26-Jähriger wurde er an den Hof von Weimar ein­ge­laden, wo er sich schließlich für den Rest seines Lebens nieder­ließ. Er bek­lei­dete dort als Fre­und und Min­is­ter des Her­zogs Carl August poli­tis­che und admin­is­tra­tive Ämter und leit­ete ein Viertel­jahrhun­dert das Weimar­er Hofthe­ater. Die Ital­ien­reise von Sep­tem­ber 1786 bis Mai 1788 emp­fand er wie eine „Wiederge­burt“. Ihr ver­dank­te er die Vol­len­dung wichtiger Werke wie Iphi­ge­nie auf Tau­ris (1787), Egmont (1788) und Torqua­to Tas­so (1790). Nach sein­er Rück­kehr wur­den seine Amt­spflicht­en weit­ge­hend auf repräsen­ta­tive Auf­gaben beschränkt. Der in Ital­ien erlebte Reich­tum an kul­turellem Erbe stim­ulierte seine dich­ter­ische Produktion.

Goethes lit­er­arisches Werk umfasst Lyrik, Dra­men, Epik, auto­bi­ografis­che, kun­st- und lit­er­atur­the­o­retis­che sowie natur­wis­senschaftliche Schriften. Daneben ist sein umfan­gre­ich­er Briefwech­sel von lit­er­arisch­er Bedeu­tung. Goethe war Vor­bere­it­er und wichtig­ster Vertreter des Sturm und Drang. Sein Roman Die Lei­den des jun­gen Werthers machte ihn in Europa berühmt. Im Bunde mit Schiller und gemein­sam mit Herder und Wieland verkör­perte er die Weimar­er Klas­sik. Die Wil­helm-Meis­ter-Romane wur­den zu beispiel­geben­den Vor­läufern deutschsprachiger Kün­stler- und Bil­dungsro­mane. Sein Dra­ma Faust (1808) errang den Ruf als die bedeu­tend­ste Schöp­fung der deutschsprachi­gen Lit­er­atur. Im Alter wurde er auch im Aus­land als Repräsen­tant des geisti­gen Deutsch­lands ange­se­hen. Goethes Lyrik, der Faust und der Roman Die Lei­den des jun­gen Werthers gehören zur Weltliteratur.

  • Sohn eines kaiserlichen Rats
  • aufgewachsen in Frankfurt am Main
  • 1768–1771 Studium der Rechte in Leipzig und Straßburg
  • 1772 Dr. jur.
  • Übersiedlung nach Weimar
  • ab 1776 im Staatsdienst, Staatsrat, Minister, Geheimer Rat
  • 1786–1788 und 1790 Reisen nach Italien
  • 1807 Heirat mit Christiane Vulpius
  • 1821–1823 Aufenthalte in Marienbad